Reviere

Fürst Starhemberg’sche Familienstiftung

Am 1. Jänner 1995 wurde der größte Teil des Starhemberg’schen Besitzes in Österreich in eine Familienstiftung eingebracht.
Zweck dieser Stiftung ist laut Art. 4, Pkt. 1 ihrer Statuten die Gestaltung und Verwaltung des eingebrachten Vermögens als eine Einheit. Es handelt sich also darum, den Besitz und dessen Verwaltung vor einer Aufteilung zu bewahren und so dessen Bewirtschaftung und die Erhaltung der dadurch geschaffenen Arbeitsplätze auch in absehbarer Zukunft sicherzustellen.
Daneben soll sie die Bedürfnisse bestimmter Angehöriger der Familie Starhemberg abdecken und hat unter anderem auch zum Ziel, kulturelle und karitative Initiativen zu unterstützen.
Als eine „Familienstiftung“ steht sie auch im Dienst der Tradition und des geschichtlichen Erbes des Hauses Starhemberg und stellt somit eine kulturelle Institution dar, die eng mit unserem Vaterland verbunden ist.
Der Entschluss, sich durch die Errichtung einer Stiftung vom ererbten Vermögen zu trennen, fällt sicher niemandem leicht. Nur wer in einer bodenverbundenen Tradition und in historischen Perspektiven handelt, kann, wenn er es für richtig erachtet, eine solche Entscheidung treffen – so wie man eben einer ererbten Pflicht, durch äußere Umstände gezwungen, nachkommt.
Die Vorbereitungsarbeiten zur Errichtung dieser Stiftung haben Jahre gedauert. Nach reichlicher Beratung ist man zu dem Schluss gekommen, dass unter den gegebenen Umständen dies die beste Lösung sei, um den Besitz womöglich über viele Jahrzehnte vor einer Teilung zu bewahren. Der Gedanke, das über Jahrhunderte ererbte Vermögen auch in Zukunft nicht nur nach rein marktwirtschaftlichen Gesetzen, sondern darüber hinaus im Dienste höherer Prinzipien und auch zum Wohle der Mitarbeiter im Starhemberg’schen Betrieb zu nützen, wird somit weiter bestehen.
Die Entscheidung für die Einbringung des Besitzes in eine Familienstiftung ist vor allem eine familienpolitische Weichenstellung, die künftigen Generationen zum Vorteil gereichen soll.

Reviere

Auhof:
Das Landgut Auhof wurde im Jahr 1689 durch Grundaker Graf Starhemberg, angekauft.
Es liegt im Randbereich des nördlichen Stadtgebietes von Linz. Der Verkauf des Schlosses samt Schlosspark zu Beginn der 60er Jahre an das Land Oberösterreich und an die Stadt Linz bildete den ersten Schritt zur Errichtung der Johannes-Kepler-Universität.
Im Jahr 1973 entschloss man sich das Stadthaus Promenade 9 in Linz, welches bis dahin die Forstdirektion beherbergt hatte, zu veräußern; im Frühjahr 1974 wurde das neu errichtete Verwaltungsgebäude im Auhof bezogen, welches bis Sommer 2012 die Forst- u. Güterdirektion beherbergte. Heute umfasst das Revier nur noch wenige Restflächen des seinerzeitigen Landguts.

Sternwald:
Als Teil der Herrschaft Waxenberg befindet sich dieses Revier seit 1640 im Starhemberg’schen Besitz. Es liegt nördlich von Bad Leonfelden an der Grenze zu Tschechien. Mit einer Seehöhe von 740 – 1125 m, im Mittel 916 m, ist es der höchstgelegene Teil des Besitzes.
Das Forsthaus wurde 1858/59 erbaut.
Sternwald ist das letzte Starhemberg’sche Revier, in welchem noch bis 1970 Auerwild vorgekommen ist.

Brunnwald:
So wie das Revier Sternwald befindet sich auch Brunnwald als Teil der Herrschaft Waxenberg seit dem Jahr 1640 in Starhemberg’schem Besitz.
Das Revier liegt ca. 5 km westwärts von Bad Leonfelden in einer mittleren Seehöhe von 740 m.

Waxenberg:
Das zur Herrschaft Waxenberg gehörige Revier Waxenberg wurde gemeinsam mit den Revieren Sternwald und Brunnwald durch Konrad Balthasar von Starhemberg im Jahre 1640 von Christoph von Gera angekauft.
Das Revier liegt ca. 30 km nordwestlich von Linz; es besteht aus einem Hauptkomplex und weiteren für sich getrennt liegenden kleineren Revierteilen.

Hahnenhort – Herrschaft Wildberg:
Die Herrschaft Wildberg erwarben die Starhemberger als Lehenträger der Bischöfe von Passau schon im Hochmittelalter (spätestens 1212).
Dem Revier sind auch Teile des ehemaligen Reviers Reichenau (durch Heinrich Wilhelm Graf Starhemberg um 1630 angekauft) eingegliedert worden. Es besteht aus dem ca. 15 km nordwärts von Linz in der Gemeinde Hellmonsödt gelegenen Hauptkomplex, dem sogenannten Breitlusserwald, sowie einigen Außenteilen, welche bis zu 20 km vom Forsthaus entfernt liegen.

Reichenau:
Das Revier wurde 1630 durch Heinrich Wilhelm Graf Starhemberg angekauft.
Im Jahr 1968 wurde das Revier als selbständige Wirtschaftseinheit aufgelöst und etwa je zur Hälfte den Revieren Brunnwald und Hahnenhort zugeteilt.
In den letzten Jahren werden vermehrt Theateraufführungen in der Ruine veranstaltet.
Kontakt: Burgfestspiele Reichenau

Reichenstein:
Die Herrschaft Haus-Reichenstein wurde durch Gundaker Thomas Graf Starhemberg im Jahr 1729 angekauft.
Das Revier liegt im Raum von Pregarten, ca. 30 km ostnordöstlich von Linz und umfasst neben dem im Waldaist-Tal gelegenen Hauptkomplex noch getrennte Außenteile. In den steilen bis sehr steilen Einhängen zur Waldaist hat sich der ursprüngliche Fichten-Tannen-Buchen-Mischwald mit den weiteren Hauptbaumarten Esche, Berg- und Spitzahorn weitgehend erhalten. Als waldbauliche Besonderheit sind 60 – 100jährige Lindenbestände zu erwähnen.
www.burg-reichenstein.at

Eschelberg:
Das heutige Revier Eschelberg setzt sich aus den beiden ehemaligen Herrschaften Oberwallsee und Eschelberg zusammen. Eschelberg wurde um 1647 durch Konrad Balthasar Graf Starhemberg angekauft; Oberwallsee kam zusammen mit der Herrschaft Senftenberg 1717 in den Besitz der Starhemberger (kaiserliche Verleihungsurkunde vom 11. März 1717). Eschelberg liegt ca. 25 km nordwestlich von Linz. Ein Teil des Gebäudekomplexes ist vermietet. Mehr Informationen zum Schloss Eschelberg finden Sie unter www.schloss-eschelberg.at.

Schaunburg:
Die Herrschaft Schaunberg, zusammen mit der Herrschaft Eferding, wurde 1572, nach dem Aussterben der Schaunberger, den Kindern des Erasmus von Starhemberg und dessen Gattin Anna (aus dem Geschlecht der Schaunberger stammend) zugesprochen und kam somit durch Heirat, wohl aber auch durch Erlag von 45.000 Gulden in den Besitz der Starhemberger.
Das Revier Schaunberg besteht neben dem Hauptkomplex, welcher vom Eferdinger Becken bis in das Aschach-Tal hineinreicht, aus weiteren getrennt liegenden Außenteilen, die bis zu 25 km vom Forsthaus entfernt liegen.
Das Forsthaus ist ein Teil des Schloss- und Ruinenkomplexes und war seinerzeit die Schlosstaverne.

Dürnstein:
Die Herrschaft Dürnstein wurde durch Konrad Balthasar Graf Starhemberg im Jahr 1663 von den Grafen Zinzendorf angekauft.
Das Revier liegt an den linksufrigen Hängen des Donautals zwischen Weißenkirchen und Dürnstein.
Das Forsthaus wurde 1893 errichtet.

Weingarten:
Das alte Winzerhaus in der Heudürr und der dazugehörige Weingarten „Nadejda“ wurden in den Jahren 2008 – 2011 saniert und revitalisiert. Seither steht das Winzerhaus für kleine Hochzeiten, Feiern und Präsentationen zur Verfügung. Im Weingarten wachsen Jahr für Jahr Rieslingtrauben heran, die zum Wein „Nadejda“ verarbeitet werden. Ein Teil der jährlichen Weinernte steht für den Verkauf durch die Forst- und Güterdirektion Eferding zur Verfügung. Bei Interesse melden Sie sich bitte unter starhemberg@starhemberg.com.

Jagd

Mit Ausnahme einiger Kleinreviere werden fast alle Flächen in Eigenregie bejagt, in den meisten Fällen werden zahlende Gäste auf den Rehbock geführt.
Auf der Gesamteigenjagdfläche werden fast 400 Stück Rehwild erlegt, eine Vergleichszahl aus dem Jahre 1968 weist auf den Abschuss von 160 Rehen hin.

Fischerei

Sämtliche Fischwasser sind verpachtet. Pächter in den Mühlviertler Gewässern sind hauptsächlich Einzelpersonen und kleine Personengruppen.
In den höheren Regionen des Mühlviertels vorkommende Fischarten: Bachforellen, Regenbogenforellen, Bachsaiblinge, Bachneunauge, Koppen und Schmerlen. In den tieferen Lagen kommen hinzu: Aitel, Gründlinge, Barben, Hasel und vereinzelt Äschen.

Vermietung und Verpachtung

Die Forst- und Güterdirektion Eferding verwaltet derzeit zahlreiche an verschiedene Mieter vergebene Mietobjekte. Vermietet werden vor allem Zimmer und Wohnungen als Zweitwohnsitze im Mühlviertel, Dauerwohnungen in Eferding, im Mühlviertel und auch in Niederösterreich.
Derzeit wird der älteste Teil von Schloss Eferding größtenteils als Museum benutzt.
Die Ost-, Süd- und Westtrakte sind an Mieter und an das Eferdinger Kulturinstitut vermietet.
Im Schloss Wildberg befinden sich mehrere Mietwohnungen und Veranstaltungsräume. In Waxenberg existieren zwei Schlösser. Die Zimmer und Wohnungen sind größtenteils als Ferien- und Wochenenddomizile an Linzer Stadtbewohner vergeben. Das Schloss Eschelberg und das ehemalige Jagdschloss in Brunnwald werden teilweise von Dauermietern und Zweitwohnsitzmietern bewohnt.
Im Jahr 1962 an das Land Oberösterreich bzw. an die Stadt Linz verkaufte Schloss Auhof befindet sich die Verwaltung der Universität Linz.
Zum Besitz gehören auch bekannte Ruinen wie: Dürnstein, Schaunberg, Waxenberg, Wildberg, Senftenberg, Lobenstein, Reichenstein und Reichenau.

Kontakt:

Fürst Starhemberg’sche Familienstiftung
Kirchenplatz 1
4070 Eferding

Telefon: 07272 / 2301-9
Telefax: 07272 / 2301-10
E-Mail: starhemberg@starhemberg.com
Internet: www.starhemberg.com

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