Geschichte
Bibliothek
Kulturinstitut

Schloss

Seit 1962 dient das Alte Schloss, als „Neue Veste“ am Beginn des 15. Jahrhunderts unter den Grafen von Schaunberg erbaut, als viel beachtete Unterkunft zweier Museen: Familienmuseum und Museum der Stadt Eferding.

Geschichte

Nachweisbar ist das Schloss bereits seit 1255. Es dürfte aber wesentlich älter sein, da die Passauer Bischöfe hier einen Herrschaftsmittelpunkt hatten. Um 1416 verlegten die neuen Stadtherren die Grafen von Schaunberg, ihren Wohnsitz von der Burg Schaunberg nach Eferding und danach wurde der Nordtrakt, der heute älteste Teil des Gebäudes, errichtet. Dort sind derzeit die Bibliothek, das Fürstlich Starhemberg’sche Familienmuseum und das Stadtmuseum untergebracht. Aus dem 15. Jh. stammt auch der Osttrakt, das sogenannte „Verwalterstöckel“. Georg Adam I., Fürst von Starhemberg, gestaltete 1785 den Süd- und Westtrakt im klassizistischen Stil, wodurch ein schöner geschlossener Innenhof mit Arkaden und Rundbogen im älteren Ost- bzw. Westtrakt entstand. Der Südflügel des Schlosses gibt einen prächtigen Ausblick auf den Schlosspark und den Eferdinger Stadtplatz frei, für den er auch einen signifikanten Abschluß bildet.

Bibliothek

Diese Bibliothek gibt einen Einblick in die Interessensgebiete der Schlossherren im Laufe der Jahrhunderte.
Demnach sind Bücher in deutscher, aber auch in englischer, französischer und spanischer Sprache vorhanden und in bescheidener Anzahl auch Bücher italienischer und lateinischer Autoren. Die Bücher in englischer und französischer Sprache stammen großteils aus der Zeitepoche, als der erste Fürst Georg Starhemberg (1724-1807) kaiserlicher Botschafter am französischen Hof in Paris und sein Sohn Ludwig (1762-1833) am englischen Hof in London war.
Der spanische Teil der Bibliothek beinhaltet größtenteils moderne Literatur und gibt die politischen aber auch die schauspielerischen Interessen des vorletzten, im Exil in Chile aufgewachsenen Fürsten Heinrich Rüdiger (1934-1997) wieder. Unter anderem sind eigene Werke zu finden, wie z. B. die Theaterbände „Trilogie der Freiheit“ und „Spiele und Eskapaden“, „Diegito“, „Prince and Plays“, „Gran Hotel Cantabria“, „Der Zopf im Rahmen“, sowohl in deutscher als auch in spanischer Sprache.
Der Bibliotheksbestand ist hinsichtlich seiner deutschsprachigen Werke eine Sammlung von Büchern, die aus den vorwiegend im 20. Jahrhundert verkauften Schlössern stammen, dort oft im Zusammenhang mit den Grunddienstbarkeiten dieser Objekte standen und unter der unsachgemäßen Behandlung und Lagerung in der Zeit vor, während und nach dem 2. Weltkrieg arg in Mitleidenschaft gezogen wurden. Ein Großteil der wertvollen und gut erhaltenen Bücher wurde überdies im Jahre 1956 einer Versteigerung zugeführt, deren Ergebnis in keinem Verhältnis zum Verlust des ideellen Wertes stand, aber infolge der damals noch unsicheren Besitzverhältnisse den ohne Existenzgrundlage lebenden Familienangehörigen eine gewisse Überlebenschance bot.
Trotzdem gibt der deutsche Bibliotheksbestand eine fast geschlossene Übersicht über die Rechtsverhältnisse im österreichischen Kaiserreich, über dessen Verwaltung, das Militär und die Herrscherfamilie, einschließlich aller Buchtitel des Europaabgeordneten Dr. Otto von Habsburg. Die Bibliothek bietet dem Interessierten auch viele wichtige Werke aus der Zeitepoche zwischen den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts. Auch unter den englischen und französischen Büchern befinden sich einige seltene Ausgaben.
Der Bibliotheksbestand beläuft sich derzeit auf etwa 16.000 Bände.

Kulturinstitut

Im Zentrum von Eferding liegt das neu renovierte Schloss, seit Jahrhunderten im Besitz der Familie Starhemberg. Diese historische Stätte, in der sich Architektur und Stil verschiedener Zeitalter verbinden, schien geradezu prädestiniert, sich in ein Zentrum für kulturelle Veranstaltungen zu verwandeln, so wie wir es heute vor uns haben. Schon in den vergangenen 30 Jahren war Eferding Veranstaltungsort von internationalen Treffen, und diese Entwicklung wird immer intensiver weitergeführt, da es noch viele unausgeschöpfte Möglichkeiten gibt.

Im außergewöhnlichen Rahmen dieses historischen Gebäudes finden Tagungen (Eferdinger Gespräche), Adventmärkte (Eferdinger Schlossadvent), Ausstellungen, Konzerte, Vorträge und andere Veranstaltungen statt. Ferner können Räume des Schlosses (Ahnensaal, Rittersaal, Salons,…) angemietet werden, um exklusive Empfänge, Seminare, Hochzeiten, Galadiners bei Kerzenlicht und vieles mehr in einer eleganten, einzigartigen Umgebung mit besonderer Atmosphäre abzuhalten.

So finden u. a. seit 1987 dort die Europa Begegnungen – „Eferdinger Gespräche“ statt, an denen die LIGA EUROPA mit der ihr eigenen Geistigkeit und Dynamik, in unabhängiger und gleichzeitig ergänzender Beziehung zur PANEUROPA-Bewegung, sowie eine Reihe von anderen Institutionen teilnehmen. Sie finden dort eine Stätte der Begegnung, mit einem einladenden Rahmen für den Austausch von Ideen zwischen Menschen unterschiedlicher Anschauung. Seit 1982 organisiert das Institut regelmäßig Tagungen, unter anderem zu Themen wie „Politik im Umgang mit dem menschlichen Leben“, „500 Jahre Entdeckung Amerikas“, „Demokratie im Wandel der Zeit“, „Französische Revolution“, „Spanien und Hispanoamerika“, „Die Macht des Wortes – Verantwortung und Missbrauch“, etc. mit so bekannten Persönlichkeiten wie z. B. Prof. Dr. Norbert Leser, Dr. Erik von Kuehnelt-Leddihn, Prof. Dr. Eibl-Eibesfeldt, Dr. Otto von Habsburg, Prof. Dr. Thomas Chaimowicz, Prof. Dr. Josef Seifert, Dr. Karl Gruber, Minister Prof. Dr. Wladyslaw Bartoszewski, Mag. Andreas Treichl, Prof. Dr. Gottfried Kindermann, Prof. DDr. Robert Prantner, Prof. DDr. Wolfgang Waldstein, Prof. Dr. Husslein, Rektor Prof. Dr. Leopold März, Prof. Dr. Nikolaus Lobkowicz, DDr. Günther Nenning, Prof. Dr. Claus Eurich, Werner Lauff, Prof. Widow aus Chile, Prof. Zafra aus Spanien oder den Bischöfen Dr. Laun und Dr. Aichern, um nur einige zu nennen.

Unter dem Titel „Weltreligionen und Machtpolitik“ fand die Tagung 2003 statt. Zu den Themen sprachen Univ.-Prof Dr. Irenäus von Eibl-Eibesfeldt, Univ.-Prof. Dr. Rudolf Burger, Univ.-Prof. Pater Dr. Raymund Schwager S.J., Korpskommandant i. R. Christian Clausen, Univ.-Prof. Dr. Herfried Münkler, Univ.-Prof. Dr. Heinrich Neisser, Univ.-Prof. Dr. Lothar Rühl und Botschafter i. R. Dr. Friedrich Hoess.

Die Tagung 2008 wurde am 12. Oktober abgehalten. Sie stand unter dem Thema „Maßlosigkeit als Wirtschaftsprinzip? Ist die Soziale Marktwirtschaft gefährdet?“. Als Referenten standen Univ.-Prof. Dr. Clemens Sedmak, Mag. Norbert Zimmermann, Dr. Thomas Goppel, Vdir. DI Carl-Peter Forster und Univ.-Prof. Dr. Manfred Prisching zur Verfügung. Am 11. Oktober 2008 fand eine interne Klausur zum Tagungsthema statt, an der hochrangige internationale Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Kirche und Kultur teilgenommen haben.

Seit dem sind Tagungen, Symposien und Diskussionsrunden auch weiterhin Gegenstand des gesellschaftspolitischen Diskurses auf Schloss Starhemberg.

Bereits wenige Jahre nach dem erfolgreichen Start dieser „Eferdinger Tagungen“, zeigte sich eine gute Atmosphäre des Dialoges, ein großes Interesse der örtlichen Bevölkerung und die Möglichkeit, bedeutenden Persönlichkeiten die Gelegenheit zu bieten, sich in den historischen Räumen dieses Familienstammsitzes zu treffen. Dies war Anlass dafür, im Sommer 1991 einen weiteren Schritt zu tun, um diese Stätte der Begegnung immer mehr der Öffentlichkeit zugänglich zu machen: die Gründung des gemeinnützigen Vereines „EFERDINGER KULTURINSTITUT“.

Laut § 2 der Statuten liegt der Zweck dieses Vereines in der Pflege und Förderung des heimischen Kulturlebens sowie des internationalen Kulturaustausches, der Förderung christlicher Kunst und Erhaltung des Kulturgutes des Schlosses Starhemberg in Eferding und der damit verbundenen traditionellen Werte.
Dieser Vereinszweck wird durch Versammlungen der Mitglieder, durch die Veranstaltung von Vorträgen, Konzerten und Ausstellungen, durch Aufführungen von Theaterstücken sowie durch die Herausgabe von Informationsschriften, durch Tagungen und Schulungen angestrebt; die Mittel dafür werden durch Beiträge der Mitglieder, Erträge aus Veranstaltungen, Verkauf von Informationsmaterial (z. B. Broschüren über die Referate der Eferdinger Gespräche), Geschenke und freiwillige Spenden, Vermächtnisse, etc. aufgebracht.
Die Mitgliedschaft steht physischen und juristischen Personen in gleicher Weise offen.
Fördernde Mitglieder verpflichten sich, einen vom Vorstand festgesetzten Jahresmindestbeitrag zu zahlen, und haben dafür das Privileg, kostenlos oder zu verbilligten Tarifen an den Veranstaltungen des Vereines teilzunehmen und eine bevorzugte Behandlung zu genießen (u. a. besteht die Möglichkeit, die Veranstaltungsräume im Schloss Eferding zu günstigen Bedingungen für besondere Gelegenheiten mieten zu können).

Vorstandsmitglieder: Mag. Ludwig Draxler, Mag. Heinrich Graf Hoyos, Ing. Karl v. Matuschka-Gablenz, Helmut Panholzer, Georg Fürst Starhemberg, DI Dr. Norbert Weigl.

Weitere ordentliche Mitglieder sind:
Dir. Dr. Franz Graf Harnoncourt-Unverzagt, Ing. Stephan Graf Ledebur-Wicheln, Dr. Georg Graf Spiegelfeld und Nadejda Fürstin Starhemberg.

Anschrift:
Eferdinger Kulturinstitut
Kirchenplatz 1
A-4070 Eferding
Telefon: 07272/2301-9
Telefax: 07272/2301-10
e-Mail: eki@starhemberg.com